Die Schematherapie geht davon aus, dass wir im Familienkontext in der Kindheit und im weiteren Verlauf des Lebens Muster
bestehend aus Erinnerungen, Emotionen, Denkinhalten und Körperempfindungen erwerben. Diese Muster werden als Schemata bezeichnet, die weitestgehend unser Denken, Fühlen und Verhalten steuern.
Die Schematherapie ist eine Mischung aus Theorien und Techniken verschiedener Therapiemethoden ( vor allem Tiefensychologie, Transaktionsanalyse, kognitiver Verhaltenstherapie). Der Begründer Jeffrey
Young integrierte diese Ansätze dabei in ein einheitliches, neurobiologisch fundiertes Konzept. Schematherapeutisches Vorgehen schlägt eine Brücke zwischen persönlichen Problemen in der Gegenwart und
deren Entstehung in der Vergangenheit.
Nach Young beeinflussen die im Kontext der Kindheit entstandenen Muster das gesamte Leben – positiv wie negativ - auch weil die gemachten Erfahrungen und ihre Auswirkungen im Gehirn (neurobiologisch)
verankert sind. Jeder Mensch kennt Unsicherheiten, Ängste oder auch Selbstzweifel – das ist normal. Wenn diese Art der Gefühle jedoch fast immer präsent ist und unser Leben überschatten, dann haben
wir es mit hinderlichen Schemata, oder auch „Lebensfallen“ zu tun. Als Lebensfallen bezeichnet Young negative Muster, die in der Kindheit entstehen und sich wie ein roter Faden durch das Leben des
Menschen ziehen.
Ziel eines schematherapeutischen Vorgehens ist es, den kontextuellen Ursprung solcher Muster zu erkennen, ihre Wirkung auf die aktuelle Lebensgestaltung zu verstehen und sie dann lösungsorientiert
verändern zu können.